Familien aus der Notunterkunft in Hörste folgten der Einladung der Stiftung Eben-Ezer. Die Veranstaltung wurde durch den Lions-Club Lage-Hörste unterstützt.
Mit einem lauten Krähen begrüßte der Hahn die Gäste. In Hörste am Teutoburger Wald leben nicht nur er und seine Hühnerfreunde, sondern auch eine Vielzahl anderer Tiere wie Pferde, Esel, Ziegen, Katzen, Kaninchen und Bienen. Das Tierprojekt „Animal" des Hauses am Wald der Eben-Ezer-Stiftung in Stapelage bietet seit 25 Jahren tiergestützte Therapie an und ist ein zertifizierter Betrieb für therapeutisches Reiten.
Dieses Angebot richtet sich nicht nur an die Bewohner der Eben-Ezer-Wohngruppen, sondern erfreut sich auch allgemein großer Beliebtheit, so die Stiftung in einer Pressemitteilung. Die Bewohner profitieren von der intensiven Zusammenarbeit mit den Tieren: Sie kümmern sich um Fütterung, Wasser, Pflege und saubere Unterkünfte und werden dafür mit Zuwendung, Wärme und einer sinnvollen Aufgabe belohnt.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Projekts luden Gisela Krohn und Claudia Wendt-Sölter, die seit den Anfängen dabei ist, auch Familien aus der Notunterkunft im ehemaligen Heinrich-Hansen-Haus ein. In dieser Unterkunft leben derzeit Geflüchtete aus etwa 35 verschiedenen Ländern, die vom Malteser Hilfsdienst im Auftrag der Bezirksregierung betreut werden. Die Einladung wurde gerne angenommen, und gemeinsam mit der Malteser-Umfeldmanagerin Johanna Neugebauer nahmen die Geflüchteten an den Feierlichkeiten teil. „Wir haben uns sehr darüber gefreut", sagte Gisela Krohn.
Zur gleichen Zeit erhielt das Tierprojekt „Animal" eine Anfrage vom Lions-Club Lage, ob man nicht ein inklusives Angebot schaffen könne, bei dem einheimische und zugewanderte Kinder gemeinsam Zeit verbringen. Kurzentschlossen organisierten die Mitarbeiter des Projekts, die Malteser, Ehrenamtliche aus Hörste sowie Mitglieder des Lions-Clubs vier Nachmittage, an denen sich Kinder und Eltern beim Haus am Wald trafen.
Die Aktion wird vom Lions-Club Lage finanziert, der somit dazu beiträgt, kulturelle Unterschiede in den Hintergrund zu rücken. Der Umgang mit Tieren erfordert kaum Worte und bringt Freude.
„Ich finde das Angebot großartig. Die Kinder haben sofort einen Draht zueinander gefunden",
sagte Andre Berger, der mit seiner siebenjährigen Tochter Juna aus Hörste teilnahm. Auch ein afghanischer Vater, der mit seinen Kindern gekommen war, zeigte sich stolz auf den Mut seiner Kinder an diesem Tag. Nach Jahren der Flucht und einem langen Aufenthalt in der Türkei sei er froh, dass seine Kinder hier solche schönen Erlebnisse haben können.
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